Bericht des 1. Vorsitzenden zum Verbandstag 2007

 

Die letzten zwei Jahre waren geprägt von zwei einschlagenden Ereignissen. Zum einen war da das Top-Event im Juni 2006: die Fußballweltmeisterschaft in Deutschland, zum anderen waren da die Vorbereitungen auf die Strukturreform des Schleswig-Holsteinischen Fußballverbandes für das Jahr 2008.

 

Die WM hat uns eine unvergessliche Zeit beschert, von der wir noch lange reden und an die wir uns immer wieder gerne erinnern werden. Unter dem Motto „Die Welt zu Gast bei Freunden“ hat sich Deutschland, insbesondere natürlich auch Schleswig-Holstein, von seiner besten Seite gezeigt. Die verschiedenen Nationalitäten haben sich nicht nur wohlgefühlt, sondern waren von der großen Gastfreundschaft überwältigt.

Der DFB hat im Vorfeld viele Aktionen ins Leben gerufen, so dass die ganze Familie sich auf das Großereignis einstimmen konnte. Das war die perfekte Vorbereitung auf den Höhepunkt: die eigentliche Fußball-Weltmeisterschaft im eigenen Land.

Viele hatten vorher geunkt, dass nach der WM erst einmal Schluss sei mit Aktionen und Programmen und dass der DFB sich mit dem eingenommenem Geld wieder von den Vereinen abwenden würde. Doch dies war weit gefehlt, denn auch noch fast ein Jahr nach der WM geht es weiter. Mit dem Rückenwind der WM wurden Mitglieder geworben und Menschen neu für den Fußball begeistert. Ich kann aber trotzdem nur jedem empfehlen, sich zu engagieren und die Programme des DFBs zu nutzen, um die Vereins- und Mitgliederzahlen so lang wie möglich auf diesem Niveau zu halten oder gar zu steigern.

 Die Mädchen- und Schulfußballoffensiven sind nur zwei dieser Programme, die uns 2007/2008 beschäftigen werden. Natürlich wird es dabei einige Verschiebungen geben, denen wir uns stellen müssen und auch wollen. Die Mädchen und Frauen erobern hierzulande den Rasen und bei den Männern verschieben sich die geburtsstarken Jahrgänge in den Altherrenfußball. Um dabei auch den über 50-jährigen eine Heimat zu bieten, entstehen immer mehr Angebote für diese Fußballer, denn Spiele zwischen Über-50- und Unter-40-Jährigen sind wenig sinnvoll.

Die Zusammenarbeit mit den Ganztagsschulen wird eine Notwendigkeit, der wir uns nicht verschließen können, um die Kinder weiterhin sinnvoll an den Fußball zu binden. Durch Ganztagsschulen werden die Zeiten für Trainingsmöglichkeiten erheblich eingeschränkt. HHHier wollen wir als Verband unterstützen so viel es geht. Es bieten sich eine Menge neuer Möglichkeiten und der Schleswig-Holsteinische Fußballverband hat Mittel vom DFB zur Verfügung gestellt bekommen, die die Vereine mit wenig Engagement für sich gewinnen können. Dabei gilt das Motto „Verschenkt wird Nichts“, nur wer sich auch einbringt kann am Ende mit Zuwendungen rechen.

 

Neben der WM heißt bei uns das zweite große Thema die Strukturreform im SHFV. Über den außerordentlichen Verbandstag 2006 und viele Sitzungen der Projektgruppen auf Kreis- und Landesebene sind die Weichen für die Zukunft in Schleswig-Holstein gestellt worden. Speziell für den Kreis Segeberg wurde aus meiner Sicht ein annehmbarer Kompromiss erreicht. Unsere Vereine, die sich über die Kreisebene hinaus qualifizieren, werden nach dem Wegfall der Bezirke im südlichen Bereich des Landes spielen. Die Frauen und Jugendlichen spielen in einer Südstaffel, die auf den Kreisen Ostholstein, Lübeck, Lauenburg, Stormarn, Segeberg, Neumünster und Steinburg gebildet wird. Die Herren bilden mit den Kreisen Neumünster und Steinburg eine Staffel Südwest. Über all diesen Staffeln gibt es dann die Schleswig-Holstein-Ligen. Neben den Spielklassen werden auch praktisch die gesamte Verwaltung und die Satzung auf Zukunft getrimmt. Wir haben in etlichen Stunden versucht das Beste für die Vereine und den Verband zu erreichen, für unsere bessere Zukunft wurde quasi alles in Frage gestellt. Ich bin mir sicher, dass wir auf dem richtigen Weg sind, doch es wird auch sicherlich einiges nachjustiert werden, denn in der Praxis erweist sich dann einiges anders als am Konferenztisch gedacht.

 

Unser Kreisverband ist einer der größten im Land und wir haben uns eine wichtige Position auf Landesebene erarbeitet, die es uns ermöglicht viele Dinge an den richtigen Stellen zu platzieren, um unsere Vereine zu unterstützen und Strukturen zu schaffen, die auf die Zukunft ausgerichtet sind. Dafür benötigen wir natürlich Mitarbeiter im Verband, die einen Bezug zur Basis haben und bereit sind sich zu engagieren. In diesem Jahr werden leider verdiente Mitarbeiter unseren Verbandsvorstand verlassen und wir sind aufgefordert diese Lücken zu schließen. Ich hoffe, wir haben bei der Neubesetzung ein glückliches Händchen und finden gute, qualifizierte Mitarbeiter, die wir auf dem Verbandstag wählen können.

Die fußballerischen Qualitäten gerade im Jugendbereich des Kreises, gilt es zu verbessern. Wir können nicht mit dem Anteil der Mannschaften auf Verbandsebene oder darüber hinaus zufrieden sein. Wenn wir Nachwuchs für die Spitzenmannschaften des Kreises (Henstedt-Rhen und Todesfelde bei den Herren sowie Nahe und Henstedt-Rhen bei den Frauen) ausbilden wollen, müssen wir mit qualifizierten Übungsleitern ein qualifiziertes Training anbieten. Diese Herausforderung gilt aber auch für alle anderen. Der SHFV hat eine Qualifizierungsoffensive auf breiter Front angestoßen, an der alle partizipieren sollten. Wir werden dieses auf alle Fälle unterstützen und hoffen auf die Vereine. Nehmt daran teil und macht mit, es wird den Spielern und den Vereinen zugute kommen!! Mit qualifizierten und engagierten Übungsleitern werden wir die Basis für eine erfolgreiche Zukunft des Fußballs im Kreis Segeberg bilden.

Abschließend möchte ich Ihnen/ Euch noch einmal unser „Sorgenkind“, die Schiesdrichter nahe legen. Wir sind hier alle zusammen gefordert, um die Situation zu verbessern. Wir schaffen es nicht, engagierte junge Erwachsene ab 18 Jahre als Schiedsrichter zu gewinnen. Entweder stimmt das Konzept nicht, die Einbeziehung oder der Stellenwert der Schiedsrichter innerhalb unserer Vereinsstrukturen ist nicht gegeben oder die Schiedsrichter auf Kreisebene haben ein so schlechtes Image, dass keiner dazu gehören will. Natürlich ist nicht ein Grund verantwortlich, sondern alles trägt ein wenig dazu bei. Wir werden es nur gemeinsam über viele kleine Schritte schaffen die Situation zu verbessern. Ich appelliere an euch Sportler: Helft mit! Es hilft nicht, große Reden zu schwingen und festzustellen woran es krankt und was man alles besser machen könnte. Macht es einfach und lebt es vor.

 

Ich bedanke mich bei den Mitarbeitern des Kreisvorstandes und der Ausschüsse für ihre engagierte Mitarbeit und bei den Vereinen für die offene und konstruktive Zusammenarbeit.

 

 

Hans-Joachim Schöps 

März 2007