Futsal – ein Trend erreicht Schleswig Holstein

 

Eine neue Form des Hallenfußballs soll bekannt gemacht werden.

 

Was ist Futsal ?

Im Gegensatz zum herkömmlichen Hallenfußball, wie wir ihn in Deutschland kennen, hat Futsal einige markante Unterschiede: nur vier Feldspieler und ein Torhüter sowie ein kleinerer Ball, der durch geringeren Druck ein besonderes Sprungverhalten hat. Gespielt wird auf Handballtore (drei auf zwei Meter) und ohne Banden. Die Spielzeit beträgt zweimal 20 Minuten (effektive Spielzeit mit Zeitnehmer), und jeder Mannschaft steht ein Timeout pro Halbzeit zu. Wesentlich wird Futsal jedoch durch seinen körperloseren Charakter geprägt: Tacklings sind verboten. Ähnlich wie im Basketball gibt es darüber hinaus das kumulierte Foulspiel. Nach dem fünften Foul pro Team und Halbzeit gibt es einen Strafstoß von einer Zehn-Meter-Strafstoßmarke. Diese Zutaten führen zu einem temporeichen Spiel mit einer Mischung aus Kreativität, Kraft und Schnelligkeit.

 

Der Charakter des Spiels

 

Experten erachten Futsal als nützliche Ergänzung zum normalen Fußball und im technisch-taktischen wie im koordinativen Bereich als ideal für die Nachwuchsarbeit. Der Charakter des Spiels verlangt Kreativität, Eigeninitiative, Spielverständnis und eine hohe Konzentration und Aufmerksamkeit; er betrifft das Zweikampfverhalten, das Kurzpassspiel, Positionswechsel und Variabilität. Bis auf Großbritannien und Deutschland haben führende Fußballnationen wie Frankreich, Brasilien, Spanien, Italien oder Portugal Futsal längst in die Talentförderung integriert. Im Erwachsenenbereich zeichnet sich der Reiz zum Beispiel durch schnelleres Spiel, höheres technisches Niveau, mehr Torraumszenen, mehr Tore und größere Dramatik aus.

 

Die Geschichte des Futsal

 

Der Begriff "Futsal" ist aus den spanischen Wörtern Futbal und Salon abgeleitet. Doch entwickelt wurde dieser "Fünfer-Fußball" bereits 1930 in Montevideo, just in dem Jahr, als an selber Stelle in Uruguay die erste Fußball-Weltmeisterschaft stattfand. Vor allem in Südamerika ist Futsal seither zu einer selbstverständlichen Variante des Spiels geworden. Ehe Spanien im Jahr 2000 in Guatemala als erstes europäisches Land Futsal-Weltmeister wurde, war Brasilien seit der ersten offiziellen WM unter Federführung der Fifa (1989 in den Niederlanden) der Abonnementssieger.

Weltstars wie Pele, Zico, Socrates oder Ronaldo spielten in ihrer Jugend ausschließlich Futsal. Hier erlernten sie ihre technischen Fähigkeiten, die sie später im Großfeldfußball einbringen konnten. Und dies spiegelt sich auch in der Faszination für den Beobachter:

 

Zuschauerinteresse in aller Welt

 

Bei der jüngsten WM in Guatemala (2004 findet die nächste Endrunde in Taiwan statt) waren sämtliche Spiele ausverkauft und von fast 100000 Zuschauern besucht. Die Rekordkulisse hält immer noch eine Partie in Brasilien zwischen Atletico Mineiro und Banespa im Jahr 1999 mit 25 000 Zuschauern.

 

Die Ziele

 

Der Weltfußballverband und die Uefa, die europäische Verbands- und Klubmeisterschaften ausrichtet, verfolgen ehrgeizige Ziele: Futsal soll die populärste Hallensportart der Welt und olympischer Wettbewerb werden. Es gibt bereits einige wenige professionelle Ligen in Portugal, Russland, Brasilien und Spanien, die als die stärkste gilt.

In Deutschland dagegen ist erst einmal Pionierarbeit zu leisten. Vergangenes Jahr fanden in Mülheim-Kärlich die Rheinlandmeisterschaften als Pilotveranstaltung statt. Jugendliche und Senioren äußerten sich größtenteils positiv: Die Regeln lassen weniger Fouls zu, wodurch die Verletzungsgefahr minimiert wird, und da der Futsal-Ball kaum springt, werden die Spieler förmlich zu einem ansehnlichen und technischen Kurzpassspiel gezwungen. In Italien etwa spielen eine Million Menschen den herkömmlichen Großfeldfußball, aber bereits vier Millionen den Fünfer-Fußball. In Frankreich, besonders im Elsaß, finden die meisten Hallenturniere inzwischen auf der Basis von Futsal statt.

 

Die wichtigsten Futsal-Regeln in Kurzfassung:

 (derzeitiger Stand, Modifikationen sind möglich)

 

Das Spielfeld:

Handballfeldgröße – ca. 40 auf 20 Meter, ohne Bande

 

Der Ball:

Größe 4 (oder sogar nur 3) mit weniger Druck (0,4 bis 0,6 atü statt 1,0 atü).

Lässt man den Ball aus zwei Meter Höhe fallen, darf er nicht weniger als 50 Zentimeter und nicht höher als 65 Zentimeter springen.

 

Die Tore:

Handballtore (drei auf zwei Meter).

 

Die Anzahl der Spieler:

4 Feldspieler, ein Torwart, bis zu sieben Auswechselspieler.

 

Die Spielzeit:

Zweimal 20 Minuten (effektiv) mit Zeitnehmer.

Jede Mannschaft kann pro Halbzeit ein Timeout (eine Minute) einlegen.

 

Der Strafstoß:

Von einer 6-Meter-Marke (beim fünftenMannschaftsfoul von der 10-Meter-Marke).

 

Der Abwurf:

Auch über die Mittellinie erlaubt.

 

Der Einkick:

Von der Seitenauslinie; Gegner hält mindestens fünf Meter Abstand.

 

Das Foul:

Tacklings sind verboten, es gibt indirekte und direkte Freistöße (Fouls, die zu direkten Freistößen führen, werden kumuliert und von einem zusätzlichen Schiedsrichter registriert).

 

Der Ausschluss:

Erst zwei effektive Spielminuten nach einem Ausschluss darf ein Ersatzspieler aufs Feld, es sei denn, vor Ablauf der Zeitstrafe erzielt die gegnerische Mannschaft ein Tor.

 

 

Wie geht es im SHFV mit Futsal weiter ?

 

Der Verbandsspielausschuss im SHFV veranstaltet am 15 Februar 2004 in der Heikendorfer Kreissporthalle ein erstes Futsalpilotturnier.

 

Aus jedem der vier Bezirke im SHFV sind zwei Mannschaften beteiligt:

 

VFR Laboe, Spvg Eidertal-Molfsee, TSV Gudow, SV Wahlstedt, VFL Kellinghusen, FC St. Michaelisdonn, FC Blau Weiß Friedrichsstadt und der FC Tarp-Oeversee:

 

Den beteiligten Mannschaften wurden durch die Bezirksspielausschussvorsitzenden Bälle zur Vorbereitung auf das Turnier übergeben.

 

Der Verbandsspielausschussvorsitzende hat für das Turnier folgende Regeln festgelegt

 

Sonderregeln SHFV-Futsal-Pilot Kurzform

 

Es gelten die „normalen“ Hallenregeln des SHFV

Nur folgende Futsal-Regeln werden berücksichtigt:

 

Spielfeld: Kreisporthalle Heikendorf ohne Bande

Der adidas-Roteiro sala 65-Ball hat die Größe 3 und zeigt ein besonderes Sprungverhalten (er springt weniger und erfordert ein schnelles Flachpass-Spiel)

 

Tore: 3 m x  2 m (Handballtore

       

Spielerzahl: 4 + 1 (bis 7 Auswechselspieler)

    

Spielzeit: 1 x 14 Minuten mit Zeitnehmer

 

Time-out einmal pro Spiel und Mannschaft möglich (1 Minute)

 

Strafstoß: 6 m (10 m )

 

Abwurf auch über die Mittellinie erlaubt

 

Einkick (Gegner mindestens 5 m Abstand)

 

Direkte und indirekt Freistöße (entsprechend der Feldregeln!)

 

Fair play: nur 3 Fouls/pro Team/pro Spiel, bei jedem weiteren Foul 10 m Strafstoß,

Tackling ist verboten